Lärm im Büro – Stress und Leistungsminderung sind vorprogrammiert

coaching-pfeiffeIm Gegensatz zu früher ist unsere Arbeitswelt weitaus komplexer geworden. Das Arbeitspensum und auch der Druck steigen stetig und deshalb ist die psychische Gesundheit der Mitarbeiter von großer Bedeutung. Zusätzlich zu den enormen Anforderungen haben insbesondere Beschäftige in Großraum- oder Gruppenbüros noch mit großem Lärm zu kämpfen, mehrere Telefone klingeln gleichzeitig, der Drucker rattert, die Tastaturen klappern neben dem Brummen des Computers und auch die Unterhaltungen der Kollegen können ein Störfaktor sein.

Besonders störend wirkt Lärm in Zeitdruck und bei geistig hoher Konzentration. Aber auch unvorhergesehene oder unregelmäßige Geräusche stören den Arbeitsablauf. Stark belästigend sind auch Geräusche, welche nicht selbst erzeugt werden und nicht beeinflusst werden können. Dieser ständige Bürolärm ist keine Bagatelle, denn er führt bei den meisten Beschäftigen zu Stresszuständen und damit verbunden zu steigenden Fehlerraten.

Stressfaktor Lärm

Sicherlich geht jeder Mensch anders mit Stress um, so wurde z. B. festgestellt, dass besonders unruhige und ungeduldige Menschen stark stressanfällig sind, genauso wie besonders ehrgeizige Menschen oder die, welche ständig dem Erfolg nachjagen. Menschen mit viel Humor dagegen und alle, die regelmäßig für ihre Leitungen honoriert werden, können besser mit Stress umgehen. Der ständige Lärm hat auf jeden Fall Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem und auch auf die Psyche des Menschen. So kommt es zu

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Anspannung und auch Ermüdung
  • Ärger und Gereiztheit
  • Fehlende Motivation
  • Mangelnde Arbeitsleistung
  • Kopfschmerzen
  • Hoher Blutdruck
  • und bei einigen Betroffenen auch zu Schlafstörungen oder Problemen im Magen- und Darmbereich. Insbesondere sind es die Gespräche, sei es nun ein Telefongespräch oder auch das Plaudern anderer Mitarbeiter, die gravierend stören, denn unser Gehirn versucht ständig, die Sprachfetzen aus dem Hintergrund zu verstehen. Dies beeinflusst natürlich die vorgegebenen Aufgaben und die Konzentration muss erhöht werden, was wiederum auf Dauer zu Ermüdung und Erschöpfung führt.

Leistungsminderung am Arbeitsplatz

GerichtLeider können sich die Beschäftigen dem Bürolärm nicht einfach entziehen, deshalb ist nach dem lauten Bürotag eine längere Entspannungsphase notwendig. Bei Betroffenen, welche schlecht schlafen und nicht abschalten können, ist die Erholung nicht ausreichend gegeben und der Lärm mindert nicht nur die Arbeitsleistung, sondern er belastet auch das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem wird geschwächt. Langfristig kommt es zu Depressionen oder zu psychischen Erkrankungen wie z. B. Burn Out. Auch hat der störende Lärm zur Folge, dass die Arbeiten öfters unterbrochen und doppelt kontrolliert werden müssen, einzelne Arbeitsschritte immer wieder wiederholt und einfache Lösungen bevorzugt werden. Die Leistungsfähigkeit wird z. B. stark vermindert, wenn bei der Arbeit das Kurzzeitgedächtnis stark beansprucht wird und viele Informationen zur Verfügung stehen müssen. Auch bei Datenerfassung und Kalkulationen stört der Bürolärm erheblich, weil hier eine hohe kontinuierliche Konzentration nicht mehr gegeben ist. So kann man von einer Leistungsminderung von ca. 20 – 30 % ausgehen. Natürlich kann man das Großraumbüro in Punkto Lärm nicht mit einem Stahl- oder Betonwerk vergleichen, jedoch kann Lärm, wenn er stetig sehr laut ist, das Gehör schädigen. Deshalb schreibt das Gesetz einen Schutz ab einem Lärmpegel von 80 dB (A) vor.

Den Lärm eindämmen

Die Eindämmung des Bürolärms ist sicherlich in erster Linie Sache des Arbeitgebers, denn es liegt in seinem Interesse, das die Mitarbeiter leistungsfähig und gesund bleiben. Natürlich sollte bereits bei der Planung des Büroraumes auf eine gesundheits- und leistungsförderliche Büroumgebung geachtet werden, aber auch mit Verhaltensänderungen kann man den Lärm mindern. So sollten für private Gespräche in den Sozial- und Pausenräume genutzt werden. Telefone und Handys können auf leise oder Vibration gestellt und bei Gesprächen sollte auf die Lauthör-Funktion möglichst verzichtet werden. Von Vorteil ist die Nutzung von Headsets und Ausweichung auf Besprechungsräume während einer Telefonkonferenz. Auch eine störende Kaffeemaschine kann an einen anderen Platz gestellt werden und die Drucker in gesonderte Bereiche.

Von Vorteil ist auch, wenn Beschäftigte mit den gleichen Aufgaben zusammensitzen und das Großraumbüro mit Trennwänden oder Raumteilern ausgestattet ist, die den Lärmpegel sinken. Hier gibt es spezielle Trennwandsysteme. Hersteller wie Becker Raumsysteme GmbH bieten flexible Raumsystem-Lösungen an.Um sich hier zu informieren, empfiehlt es sich, die Onlineanfrage für individuelle Beratung und Lösung zu nutzen.

Auch schalldämpfende Böden und Decken sorgen für weniger Lärm und es sollte ausreichend Platz zwischen den Arbeitsplätzen vorhanden sein, auch das verringert die Lärmbelastung. Wird die Arbeitsbelastung durch den Lärm für einen Mitarbeiter unerträglich, so hat er das Recht, sich an einen Vorgesetzten zu wenden oder auch den Betriebsrat um Hilfe zu bitten.

Natürlich können diese Maßnahmen nicht überall umgesetzt werden, aber schon ein Teil ist eine Verbesserung und hilft. Sicher ist auf jeden Fall, wer vor dem Lärm geschützt ist, arbeitet effektiver und bleibt gesund.