Immer mehr Schulabgänger starten ihr Studium mit den Ambitionen, Grundschullehrer zu werden. Doch was gehört eigentlich alles dazu, um erfolgreich in diese Position zu finden?
Persönliche Voraussetzungen
Als Erstes sollte man sich selbst kritisch hinterfragen, ob das Grundschullehramt das Richtige für einen ist. Schließlich geht es nicht nur darum, den Grundschulstoff zu verstehen und den Schülern vorzutragen – als Grundschullehrer ist man in erster Linie auch Erzieher. Die Kleinen kommen gerade aus dem Kindergarten und müssen erst die grundlegenden Verhaltensregeln umsetzen können, bevor sie überhaupt den richtigen Stoff lernen. Hierfür muss man einfühlsam und geduldig sein – vor allem aber darf auch der Spaß beim Umgang mit den Kindern nicht fehlen.
In der Praxis zeigt sich, dass vor allem Grundschullehrerinnen mit diesen Anforderungen zurechtkommen. Die Frauenquote an den Grundschulen ist unverändert hoch, eine Trendwende ist nicht absehbar. Wer sich deshalb als Mann dazu entscheidet, Grundschullehramt zu studieren, hat oftmals praktisch bereits eine Jobgarantie.
Vom Gymnasium in die Grundschule – das Studium
Da die Bildungswege Ländersache sind, gibt es von Bundesland zu Bundesland mitunter verschiedene Wege ins Grundschullehramt.
Für die Aufnahme des Studiums ist das Abitur grundsätzlich Pflicht. Danach existieren nach Land und Universität diverse Unterschiede: so gibt es beispielsweise ein reines Grundschullehramtsstudium in Bayern, während in Nordrhein-Westfalen ein gesamteinheitliches Lehramtsstudium für alle Schulformen absolviert wird. Mittlerweile haben viele Länder vom klassischen Studium mit 1. und 2. Staatsexamen auf das bekannte Bachelor-/Master-System umgestellt, damit sich die Studiengänge europaweit besser vergleichen lassen. Interessenten sollten sich deshalb bei ihren Wunschunis über den genauen Ablauf informieren.
Die Inhalte des Studiums variieren je nach Land und Fächerwahl. Grundsätzlich besteht die Thematik zum einen aus dem fächerspezifischen Wissen, zum anderen aus der Pädagogik zum Umgang mit den Schülern. Für gewöhnlich werden während des Studiums mehrere Praktika an der Grundschule absolviert, bei denen die angehenden Lehrer mit dem Arbeitsleben vertraut gemacht werden. Sie üben hier den Umgang mit den Kindern und lernen, dass es mehr Unterrichtsmaterial für Lehrer gibt, als Tafel und Kreide.
Im Anschluss an das theoretische Studium steht das Referendariat, welches meist zwei Jahre, teilweise auch 18 Monate, dauert. Dieses bildet den praktischen Teil der Lehrerausbildung, in der die angehenden Lehrer erstmals überwiegend eigenständig für die Leitung des Unterrichts zuständig sind. In dieser Phase wird auch ein Prüfungsunterricht benotet, der schließlich einen Teil der abschließenden Gesamtnote des Staatsexamens bildet.