Deutsche Post – Beamtentum ade

Weg vom Behörden-Image

BüroPräsentiert sich die Deutsche Post heute als modernes Dienstleistungsunternehmen, so war dies vor wenigen Jahren noch etwas anders. Lange hing der Post ihr verstaubtes Behörden-Image nach. Auch wenn sich seit der Privatisierung 1995 einiges geändert hat und die Deutsche Post AG zum größten Logistik- und Postunternehmen weltweit aufgestiegen ist, erinnern sich viele noch an die Zeiten in denen Beamte das Image der Post prägten und der Kunde nicht als König, sondern als Bittsteller gesehen wurde.

Von der Behörde zum modernen Dienstleister

Die Privatisierung der Deutschen Post war gerade für die Stammmitarbeiter der Post Behörde ein einschneidendes Ereignis. Der Weg vom Beamten zum Dienstleister gelang natürlich nicht jedem Mitarbeiter reibungslos und so musste die heutige Deutsche Post AG lange Kämpfen, um ihr Image weg vom Behördenimage zu bringen und sich auch im Bereich Kundenservice als modernes Unternehmen zu präsentieren. Während andere Sparen schon früher privatisiert wurden, war das Postwesen noch einige Jahre hoheitliche Aufgabe. Mit der Privatisierung wurde die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost eingerichtet, die rein, die beamten- und vorsorgerechtlichen Aufgaben für die im Unternehmen verbliebenen Beamte übernahm. Heute genießen Mitarbeiter der Deutschen Post AG nicht mehr den Beamtenstatus und werden als reine Dienstleister gesehen, die als Angestellte für die Deutsche Post AG tätig sind.

Schalterdienst wird vermehrt ausgelagert

recruitingWäre es früher undenkbar gewesen, beim Bäcker, im Supermarkt oder im Schreibwarenladen Postdienstleistungen angeboten zu bekommen, so ist dies seit einigen Jahren Realität geworden. Seit die Post keine Behörde mehr ist, sondern ein modernes Dienstleistungsunternehmen, dass sich immer häufiger auch Subunternehmern bedient. Entsprechend wurden deutschlandweit unzählige Postfilialen geschlossen und sogenannte Postagenturen ersetzt. So gibt es nur noch wenige Angestellte der Deutschen Post AG, die in einer Filiale Schalterdienst leisten. Heute werden die Postagenturen von privaten Unternehmern als zweites Standbein geführt und sind meist in einem bestehenden Geschäft integriert. Spätestens durch diesen Schritt hat sich die Deutsche Post AG vom Behördenimage verabschiedet und Kunden profitieren davon, dass die Öffnungszeiten der Postagenturen meist die normalen Ladenöffnungszeiten abdecken. Auch das online-Angebot der Post wurde stark ausgebaut. So gibt es sogar einen Onlineshop für Gewerbekunden.

Schnell, zuverlässig und freundlich

Im Bereich der Zustellung kommen nach wie vor nur Angestellte der Deutschen Post AG zum Einsatz. Auch in diesem Bereich finden sich kaum noch ehemalige Beamte. Die Zustellgebiete wurden von der Größe angepasst und die Angestellten der Deutschen Post AG haben in der Regel auch keinen festen Zustellbereich mehr, sondern wechseln zwischen unterschiedlichen Zustellgebieten. Um als moderner Dienstleister bestehen zu können, setzt das Unternehmen heute darauf, dass die Zusteller schnell und zuverlässig arbeiten und so wird heute ein Brief innerhalb Deutschlands in der Regel innerhalb von einem Werktag zugestellt. Freundlichkeit ist ein Muss für die Zusteller geworden, denn sie repräsentieren das Unternehmen in der Öffentlichkeit.

Privilegien von Gestern heute kein Thema mehr

Angestellte der Deutschen Post AG erhalten einen gängigen Arbeitsvertrag, der keine Privilegien mehr von einst beinhalten. Entsprechend gilt für Postmitarbeiter das Arbeitsrecht. Zeiten in denen Postmitarbeiter durch ihren Beamtenstatus unkündbar waren und besondere Privilegien genossen, sind längst vorbei, denn heute finden sich kaum noch Mitarbeiter die bereits vor der Privatisierung im Unternehmen tätig waren und deshalb den Beamtenstatus genießen können.